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Magdalena Martullo-Blocher zeigt Präsenz
Aus Rundschau vom 08.05.2024.
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SVP auf Oppositionskurs Martullo-Blocher nimmt das Heft in die Hand

Magdalena Martullo-Blocher avanciert laut Polit-Experten immer mehr zur Strategie-Chefin der SVP. Gerade in Wirtschaftsfragen trimme sie die Partei klar auf Opposition.

An der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz im März gelingt Magdalena Martullo-Blocher die Überraschung. Sie überzeugt die Delegierten von einem «Nein» zum Stromgesetz. Gegen SVP-Energieminister Albert Rösti. Die Partei stellt sich mit Martullo-Blocher auch gegen alle Bundesratsparteien und wichtigen Wirtschaftsverbände. 

Für Politgeograf Michael Hermann ein Zeichen dafür, dass Martullo-Blocher in der Partei an Einfluss gewinnt: «Ich kann mir vorstellen, dass sie dafür ausschlaggebend war, dass es eine Mehrheit gab», sagt er gegenüber der «Rundschau». Martullo-Blochers Führungswille komme jetzt klar zum Ausdruck.  

Optimaler Zeitpunkt 

Der Zeitpunkt dafür sei nicht zufällig, sagt Hermann. Christoph Blocher, der Über-Vater der Partei verkündete an der Albisgüetli-Tagung Anfang Jahr symbolisch seinen Abgang: «Ich muss ihnen sagen, das war jetzt meine letzte Albisgüetli-Rede», erklärte er dem versammelten SVP-Volk. 

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Hermann: «Genau in diese Lücke will sie hineintreten»
Aus News-Clip vom 07.05.2024.
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«Genau in diese Lücke will sie hineintreten», sagt Hermann. Nachdem Martullo dies in Bundesbern anfänglich nicht gelungen sei, erachtet der Polit-Experte jetzt den Zeitpunkt als optimal. Einerseits hätten ihre Themen Hochkonjunktur, andererseits tue sich in der Partei eine Lücke auf: «Es braucht jemanden, der nicht Parteichef ist, aber eine Art ideologische Führerin wird, die alles zusammenhält». Der Politgeograf ist überzeugt, dass Martullo-Blocher die Partei wieder mehr auf Opposition trimmen und in Wirtschaftsfragen einen härteren Kurs einschlagen wird. Sie sei zwar «nicht die Figur, die derart charismatisch ist, und die Leute mit Reden abholen kann», sagt Hermann. Aber im «Maschinenraum» der Partei könne sie eine entscheidende Rolle spielen. Ganz ähnlich wie ihr Vater. 

Die Basis freut’s 

In der SVP-Basis, wo Christoph Blocher noch immer eine wichtige Figur ist, kommt Martullos Gestaltungswille gut an. «Die Blochers sind studierte Leute, aber sie haben nie verlernt, die einfachen Leute zu spüren», sagt etwa Lorenz Dreyer aus der Sektion Berner Oberland. Er würde sich wünschen, dass die Tochter in die Fussstapfen des Vaters treten würde.  

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Knutti: «Sie versucht, in die Rolle des Vaters zu kommen»
Aus News-Clip vom 07.05.2024.
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Auch Thomas Knutti, SVP-Nationalrat aus Bern, würde es begrüssen, wenn die Partei wieder einen härteren Kurs einschlagen und Magdalena Martullo-Blocher mehr zum Gesicht der Partei würde. Der Übergang vom Vater zur Tochter zeichne sich ab: «Ich stelle fest, dass sie versucht, in die Rolle des Vaters zu kommen». Für Knutti wäre Martullo eine «würdige Nachfolgerin von Christoph Blocher». Thomas Aeschi, Mitglied der SVP-Parteileitung, sagt zwar, es gäbe in der SVP nicht eine einzelne Person, welche die Fäden ziehe. Jedoch sei Martullo-Blocher eine Politikerin, «die dann in den Vordergrund tritt, wenn sie spürt, es braucht sie». Etwa beim Stromgesetz. 

Verantwortung im EU Dossier 

Martullo-Blocher selbst wiegelt ab. Auf die Frage, ob ihr Einfluss in der Partei wachse, sagt sie: «Ich weiss nicht … Ich habe halt jetzt noch die Verantwortung im sehr wichtigen EU Dossier». Als Unternehmerin sehe sie auch das Ausland und da sei man «ein wenig prädestiniert». 

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Martullo-Blocher: «... ein wenig prädestiniert»
Aus News-Clip vom 07.05.2024.
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Aber, so Martullo-Blocher: «Ich allein bin natürlich niemand in der Partei».

Rundschau, 8.5.24, 20.05 Uhr

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